In Kooperation mit dem Amt für Integration und Soziales (AIS), der Gesundheit, Sozial und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern kann der Verein maxi.mumm das Pilotprojekt "Intake" durchführen.
In diesem Pilotprojekt soll ein neuer Prozess zur beruflichen Integration von Sozialhilfebeziehenden getestet werden, der die ersten Schritte in Richtung berufliche Integration bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Sozialhilfebezugs einbezieht. Durch das Einbinden einer Fachperson Arbeitsintegration (AI) des maxi.mumm im Intake-Prozess der Sozialdienste im Oberaargau soll dies ermöglicht werden. Durch die Abklärung eines Grossteils der neuen Klientinnen und Klienten der wirtschaftlichen Sozialhilfe soll ein Überblick zu den arbeitsrelevanten Kompetenzen der Zielgruppe gewonnen werden. Die Fachperson Arbeitsintegration spricht folgend Empfehlungen aus, welche nächsten Schritte in der Arbeitsintegration angezeigt sind. Gleichzeitig soll durch ein gezieltes Monitoring des Integrationsverlaufs ein Überblick zu den Entwicklungen von arbeitsrelevanten Kompetenzen der Klientinnen und Klienten gewonnen werden, welche in AI-Angebote (des maxi.mumms) eintreten.
Durch Abklärungen zu den Arbeitsintegrationsmöglichkeiten von neu angemeldeten Klientinnen und Klienten der wirtschaftlichen Sozialhilfe im Intakeprozess können die Sozialarbeitenden im Oberaargau den Arbeitsintegrationsprozess an Fachpersonen der Arbeitsintegration auslagern. So soll der Weg in den Arbeitsmarkt so früh als möglich einbezogen werden.
Ein einheitliches Monitoring, das anhand eines Kompetenzenrasters mit arbeitsmarktrelevanten Skills erfolgt, soll eine Entwicklung der einzelnen in AI-Angebote (des maxi.mumm) eingetretenen Klientinnen und Klienten festgehalten und eine Übersicht über die gesamtheitliche Entwicklung der Zielgruppe durch gezielte Arbeitsintegrationsmassnahmen erfasst werden.
Ablauf
... in der täglichen Arbeit
Intake
Der Intakeprozess vor Ort bei den Sozialdiensten verläuft weiter wie bisher. Stellt sich heraus, dass ein/e Antragssteller*in auf wirtschaftliche Sozialhilfe die Kriterien einer Bedürftigkeit erfüllt, wird abgeklärt, ob eines der folgenden Ausschlusskriterien zutrifft:
- akute Eskalationsgefahr (insbesondere körperliche Gewalt)
- Suchtthemen lassen eine Teilnahme an Arbeitsintegrationsmassnahmen nicht zu
- Die aufgenommene Person ist bereits in einem Angebot der Arbeitsintegration
- Aktuell ist die Person in einem Klinikaufenthalt, bzw. in einem stationären Setting
- Aktuell verbüsst die Person eine Haftstrafe
- Es bestehen weitere Themen, die eine Arbeitsintegration nicht zulassen
Auf einem Formular wird erfasst, ob einer der obenstehenden Ausschlussgründe zutrifft (keine Zuweisung) oder ob eine Zuweisung in das Projekt Intake erfolgt. Dieses Formular wird in jedem Falle an den Verein maxi.mumm übermittelt.
Liegt keiner der oben genannten Punkte vor, erfolgt eine Überweisung in das Projekt Intake. Liegt einer der obengenannten Gründe vor, wird die anonymisierte Meldung gemäss dem Formular für die Erfassung der Ausschlussgründe eingereicht.
Austausch
Ist die Person geeignet, kann sie mittels des Formulars "Anmeldung Projekt Intake" beim Verein maxi.mumm zugewiesen werden. Zusätzlich wird dem / der zuständigen Fachperson Arbeitsintegration mittels "Noodle" ein Termin zugeteilt. Diese führt anhand des Formulares "Eintritt Projekt Intake" eine Bestandesaufnahme in Bezug auf die Arbeitsintegration durch und empfiehlt daraufhin der / dem zuweisenden Sozialarbeiter*in ein konkretes weiteres Vorgehen. Dabei verpflichtet sich das maxi.mumm, sein breites Wissen über die Angebote und Möglichkeiten anzuwenden und die individuell beste Option aufzuzeigen. Die Angebote des maxi.mumm werden dabei nicht bevorzugt behandelt. Gemeinsam wird der Vorschlag verfolgt und es erfolgt eine Zuweisung in ein passendes Angebot durch die Sozialarbeitenden.
Monitoring
Die Sozialarbeitenden werden danach gemäss individuellen Vereinbarungen über die Entwicklung der zugewiesenen Personen auf dem Laufenden gehalten. Evaluationen der jeweiligen Anbieter werden während der Projektphase weiter wie gewohnt erfolgen. Wichtige Ereignisse werden von den Fachpersonen Arbeitsintegration den zuweisenden Sozialarbeitenden weitergeleitet.
Am Ende des Einsatzes wird das weitere Vorgehen besprochen.
... und übergeordnet
Anpassungen
Da es sich um ein Projekt handelt, das in dieser Form bisher neu ist, sollen die Abläufe, Formulare und im Allgemeinen die Umsetzung optimiert werden. Deshalb werden die Sozialarbeitenden in den Verbesserungsprozess miteinbezogen. Die Form und Termine werden dabei laufend angepasst.
Auswertungen
Die im Rahmen des Projekts erhobenen Daten werden evaluiert und werden nach ca. 3 Monaten des Projektes auf der Homepage des Vereins maxi.mumm einsehbar sein.
Ziele
- Einheitliche Übersicht über einen Grossteil der Klient*innen der wirtschaftlichen Sozialhilfe anhand eines Kompetenzenrasters
- Schnellere Integration in den kompetitiven Arbeitsmarkt durch eine frühere Zuweisung in den Arbeitsintegrationsprozess
- Entlastung der Sozialarbeitenden durch Abgabe des Themas Arbeitsintegration an Fachkräfte
- Test eines Tools in der Arbeitsintegration (Kompetenzenraster)
- Verfeinerung des Bildes der Klient*innen der wirtschaftlichen Sozialhilfe beim Kanton Bern
In Partnerschaft mit: